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Führungsstil: Welcher passt zu dir

Führungsstil: Welcher passt zu dir

Jeder, der schon mal gearbeitet hat, weiß, wie unterschiedlich Chefs und Führungsstile sein können. Während einer seine Mitarbeiter mit Samthandschuhen anfasst, lehrt der andere schon alleine durch seine Anwesenheit das Fürchten. Doch nur, weil ein Chef freundlicher ist als der andere, heißt das nicht, dass die Arbeit besser funktioniert. Wir erklären, welche Führungsstile es gibt und gehen der Frage auf den Grund, welcher Führungsstil der beste ist und was ein guter Chef mitbringen muss. Du bist Trainee und wirst auf eine Karriere als Führungskraft vorbereitet? Erfahre hier, welcher Führungstyp du bist!

Darum brauchen wir Führung.

Der Führungsstil bestimmt maßgeblich den Arbeitsalltag und trägt somit zum Unternehmensergebnis bei. Die Leistungsbereitschaft steigt bei einer hohen Motivation, denn zufriedene Mitarbeiter:innen* haben Freude an ihrem Job und sind damit effizienter. Ein Unternehmen mit einer unzufriedenen Belegschaft hat es dementsprechend schwer, profitabel zu arbeiten. Deshalb müssen sich Führungskräfte darüber im Klaren sein, wie ihr persönlicher Führungsstil aussieht – und wann sie die berühmte Peitsche oder doch eher das Zuckerbrot auspacken.

Drei Führungsstile im Check.

Gemeinhin lassen sich drei grobe Ausrichtungen von Führungsstilen ausmachen, unter denen es unzählige Abstufungen gibt:

Autokratischer Führungsstil:
Der autokratische Führungsstil basiert auf dem viel zitierten Gedanken, dass „Diamanten nur unter Druck entstehen“. Dementsprechend arbeitet eine autokratische Führungsperson: Der Vorgesetzte fällt die Entscheidungen und gibt klare Anweisungen. Mitarbeiter haben diesen Folge zu leisten und sind nicht am Entscheidungsprozess beteiligt. Kreativer Raum ist fast nicht vorhanden und Verbesserungsvorschläge kommen von oben, also von der Führungsetage, und nicht von der unteren Mitarbeiterebene. Daraus ergibt sich auch eine klare Trennung in der Hierarchie. Des Weiteren verlangt der autokratische Führungsstil, dass Normen eingehalten werden, und er reglementiert die Tätigkeiten der Angestellten. Oft kennt das Management die Mitarbeiter nicht mal persönlich, zum Beispiel in riesigen Konzernen. Formen des autokratischen Führungsstils sind der autoritäre und der patriarchalische Führungsstil. 

Demokratischer/Kooperativer Führungsstil:
Der demokratische oder kooperative Führungsstil lässt die Mitarbeiter an Entscheidungen und damit auch indirekt am Unternehmenserfolg teilhaben. Dies verlangt ein hohes Maß an Vertrauen vom Vorgesetzten in seine Belegschaft, denn diese Art der Führung von Mitarbeitern erlaubt einen großen Handlungsspielraum. Jeder kann seine Methode zu arbeiten mehr oder weniger frei wählen, solange er die Ziele erreicht. Dies kann aber nur gelingen, wenn jeder seine Aufgaben gewissenhaft erledigt und auch zum Erfolg des Unternehmens beitragen will. Der demokratische Führungsstil fördert zugleich kreatives Arbeiten und innovative Ansätze. Deshalb bevorzugen Führungskräfte in kreativen Berufen, zum Beispiel in Designagenturen oder Redaktionen, diese Art der Mitarbeitersteuerung.

Laissez-Faire-Prinzip:
Ein weiterer Führungsstil arbeitet nach dem Laissez-Faire-Prinzip. Hier haben Mitarbeiter freie Hand, da der Vorgesetzte fast überhaupt nicht eingreift. Erst bei gravierenden Problemen versucht er dagegen zu steuern. Da das dann oftmals zu spät sein kann, gehört dieser Führungsstil zum schwächsten der drei und wird nur selten eingesetzt.

Außerdem kann man Führung in beziehungsorientiertes Verhalten und aufgabenorientiertes Verhalten einteilen. Aufgabenorientierte Führung bedeutet, dass der Fokus darauf liegt, was wann und wie getan werden muss. Dabei werden klare Ziele formuliert und Wege zur Lösung aufgezeigt. Beziehungs- oder Mitarbeiter-orientierte Führung stellt den Mensch und dessen Zufriedenheit sowie die persönlichen Karriereziele in den Mittelpunkt. Meist funktioniert der eine Führungsstil ohne den anderen nicht, da sowohl Leistung gebracht als auch für die Zufriedenheit der Mitarbeiter gesorgt werden muss.

Je nach Branche und Teamgröße kann man Tendenzen erkennen, welcher Führungsstil vorherrschend sind. Bei einem großen Finanz- oder Technik-Unternehmen oder in einer Unternehmensberatung sind die Hierarchien deutlicher und der Ton formeller, häufig siezt man sich hier und Entscheidungen werden von oben getroffen. In kleineren Unternehmen, zum Beispiel IT Start-ups oder in der Marketing Agentur geht es lockerer und mit mehr Mitspracherecht zu.

Als Führungskraft hat man deutlich mehr Verantwortung als ein einfacher Angestellter – da liegt es nahe, dass sich die Fortbildung zur Führungsposition auch deutlich im Gehalt niederschlägt. Innerhalb einer Branche ist das meistens der Fall, anders bei dem Vergleich von verschiedenen Branchen. Das liegt daran, dass einige Einstiegsgehälter für Trainees über und andere unter dem Durchschnitt liegen.

STUDIENGÄNGE TRAINEE-STELLEN EINSTIEGSGEHALT
Medizin Trainee-Stellen checken 55.791 Euro
Naturwissenschaften Trainee-Stellen checken 56.411 Euro
Wirtschaftsingenieurwesen Trainee-Stellen checken 51.617 Euro
Ingenieurwissenschaften Trainee-Stellen checken 53.166 Euro
Rechtswissenschaften Trainee-Stellen checken 56.268 Euro
Mathematik Trainee-Stellen checken 56.411 Euro
Informatik Trainee-Stellen checken 53.491 Euro
Wirtschaftsinformatik Trainee-Stellen checken 45.566 Euro
BWL, VWL, Wirtschaftswissenschaften Trainee-Stellen checken 45.099 Euro
Psychologie Trainee-Stellen checken 42.662 Euro
Geowissenschaften Trainee-Stellen checken 56.411 Euro
Politik- und Sozialwissenschaften Trainee-Stellen checken 44.671 Euro
Medien Trainee-Stellen checken 38.343 Euro
Architektur Trainee-Stellen checken 36.155 Euro
Soziale Arbeit Trainee-Stellen checken 33.699 Euro
Geisteswissenschaften Trainee-Stellen checken 37.971 Euro

Situativ reagieren: Der beste Führungsstil.

Auch unter der Gen Y lässt sich nicht pauschal sagen, was der beste Führungsstil ist: Zum einen ist gewünscht, dass man aktiv in Prozesse mit einbezogen wird, zum anderen soll der Chef klare Entscheidungen treffen. Die allermeisten wünschen sich, dass ihre Führungskraft vor allem die eigenen Stärken fördert, während für viele aber auch die Freude bei der Arbeit überwiegt. Das bestätigt, dass es nicht den idealen Führungsstil schlechthin gibt. Fest steht: Lässt der Chef immer alle machen, was sie wollen, kommt kaum eine produktive Arbeitsatmosphäre zustande, wird immer nur mit Druck gearbeitet und alle Entscheidungen werden von oben getroffen, aber auch nicht.

Grundsätzlich ist es Typsache: Der eine arbeitet unter Druck am besten, der andere braucht ganz viel Freiraum, um die wirklich guten Ideen zu entwickeln, wieder ein anderer mag klare Kritik, während der andere für seine Arbeit extra viel Lob braucht. Eine gute Führungskraft weiß das – und passt seinen Führungsstil dem entsprechend und je nach Situation an. Steht eine wichtige Deadline ins Haus, ist der autokratische Führungsstil manchmal angebrachter als der demokratische. Im Arbeitsalltag hingegen wäre es falsch, grundsätzlich mit Druck zu arbeiten, damit jede Idee im Keim zu ersticken und für eine unangenehme Stimmung zu sorgen. Denn: Ist das Arbeitsklima grundsätzlich angenehm, akzeptieren Mitarbeiter vorübergehende Stress-Phasen mit mehr Druck wesentlich besser. So ergibt sich etwas, was man situativer Führungsstil nennen kann: Nämlich angepasst an die Situation und die Mitarbeiter, die ein guter Vorgesetzter genau kennt.

Das bringt ein guter Chef mit.

  • Fairness: Entscheidend für die Rolle eines guten Chefs ist stets Fairness. Verlangt der Vorgesetzte mit Druck Dinge, die er selber nicht leistet, oder wird in der autokratischen Phase ungerecht gegenüber einzelnen, wächst schnell die Unzufriedenheit im Team. Wichtig ist also, dass ein Manager verschiedene Methoden und Strategien kennt, die er gezielt anwenden kann. Dabei sollte er stets auf die Reaktionen achten und eingreifen bzw. das offene Gespräch suchen, falls die Stimmung kippt. Umgekehrt sollte gute Arbeit auch auf Wertschätzung und Respekt treffen, um die Motivation zu halten.

  • Authentizität: Natürlich ist es auch eine Frage der Persönlichkeit, welcher Führungsstil am besten passt. Widerstrebt es jemandem Druck auszuüben, wird er kaum erfolgreich damit sein, was aber nicht heißt, dass darunter die Arbeit leidet. Autorität hat nichts damit zu tun, immerzu auf den Tisch zu hauen, sondern vielmehr damit, ob man authentisch ist in seiner Rolle. 

  • Fähigkeit zur Selbstreflexion und Selbstkritik: Ich Chef, du nix? Kein Konzept, wenn man ein guter Chef sein will. Denn dann muss man auch mal zulassen, dass der Trainee vielleicht einfach die bessere Idee hat als man selbst. Oder man muss, wenn man einen Fehler gemacht hat oder zu Unrecht einem Mitarbeiter zusammengestaucht hat, in der Lage sein, sich zu entschuldigen. Kommunikation auf Augenhöhe ist wichtig, um gegenseitige Wertschätzung auszudrücken.

  • Klare und konstruktive Ansagen: Wenn etwas nicht gut läuft, sollte das thematisiert werden. Keinem hilft es, wenn etwas schiefgeht und trotzdem nur um den heißen Brei geredet wird. Ein guter Chef sagt, was Sache ist. Dabei ist wichtig, dass er bei den Fakten bleibt und nicht persönlich oder gar beleidigend wird. Konstruktiv muss Feedback sein – einfach nur zu sagen „Das ist sch****“ hilft keinem weiter. Im Zuge dessen muss der Chef durchsetzungsfähig Entscheidungen und Maßnahmen treffen können.

  • Empathie und Menschlichkeit: Wenn es dir aufgrund privater Schwierigkeiten mal nicht gut geht und du deswegen nicht ganz bei der Sache bist, sollte Raum da sein, dies ehrlich zuzugeben. Und auch wenn es Probleme bei der Arbeit gibt, sollte dein Chef die Antennen dafür haben und sie nicht wegschieben, sondern aktiv angehen. Lässt sich eine Kündigung nicht vermeiden, gilt es, dem Team Raum zu geben, den Schock zu verarbeiten, und offen darüber reden, statt es unter den Teppich zu kehren. Außerdem sollte er ein Verständnis für Work-Life-Balance im Allgemeinen haben. 

  • Mut zur Delegation und Vertrauen in seine Leute: Ein guter Chef hat alles im Griff, aber das heißt nicht, dass er nicht delegieren darf. Keiner kann alles alleine machen, und das ist auch gar nicht nötig, wenn man fähige Mitarbeiter hat, denen man etwas zutraut. Das entlastet zum einen dem Chef und zum anderen können die Mitarbeiter nur gewinnen und dazulernen, selbst wenn dabei kleine Fehler passieren. Apropos:

  • Toleranz gegenüber Fehlern: Fehler passieren. Wenn du Angst haben musst, dass bei jedem die Welt untergeht oder dir mit Kündigung gedroht wird, traust du dich schnell gar nicht mehr, outside-the-box zu denken, sondern erledigst stur und ohne Innovation deine Arbeit. Das kann kein Chef wollen – also müssen Fehler erlaubt oder sogar „erwünscht“ sein. Schließlich hat man danach wieder was dazugelernt.

  • Professionelle Distanz: Stichwort Facebook-Freundschaft – als Chef sollte man respektieren, wenn Mitarbeiter ihr Social-Media-Profil nicht mit einem teilen möchten. Auch ist es nicht förderlich, wenn man bei der Weihnachtsfeier der betrunkenste von allen ist und ausfällig oder anhänglich wird. Grundsätzlich spricht aber nichts dagegen, wenn man als Chef auch mal nach der Arbeit mit dem Team etwas trinken geht – ob es funktioniert und sich natürlich anfühlt, hängt vom Verhältnis zwischen Chef und Team, der jeweiligen Firma bzw. den dort herrschenden Strukturen ab. Bei einem Start-up ist es sicher verbreiteter als bei einem großen Konzern.

Teste deinen Führungstyp.

Du bewirbst dich gerade als Trainee oder steckst mittendrin im Trainee-Programm? Dann ist es gut möglich, dass schon bald eine Führungsrolle auf dich wartet, da die meisten Trainee-Programme genau darauf vorbereiten. Allerdings sagt dir keiner, welcher Führungsstil eigentlich zu dir passt – das musst du ganz alleine rausfinden. Wir helfen dir dabei! Gib einfach bei den kommenden Themengebieten an, welche Aussage am ehesten auf dich zutrifft, und finde heraus, was dein eigener Führungsstil ist.

Entscheidung:

  1. Meine Entscheidung ist Gesetz. (A)
  2. Ich kann entscheiden, aber bin immer bereit, diese auch zu hinterfragen. (C)
  3. Mag ich nicht. Kann das nicht jemand anders machen? (B)

Teamwork:

  1. Ohne andere bin ich aufgeschmissen. (B)
  2. Praktisch, aber verlassen tu ich mich nur auf mich selber. (A)
  3. Sehr wichtig – ziehen alle an einem Strang, entsteht Großes. (C)

Delegieren:

  1. Wenn man nicht alles selbst macht, läuft es nicht. (A)
  2. Wenn man weiß, was man abgeben kann, ist das Gold wert. (C)
  3. Je mehr, desto besser! (B)

Vertrauen:

  1. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. (A)
  2. Ich vertraue anderen mehr als mir selbst. (B)
  3. Unerlässlich, wenn man Erfolg haben will. (C)

Deadline:

  1. Hilfe!!! (B)
  2. Da muss dann halt mal die Nacht durchgearbeitet werden. (A)
  3. Schafft man locker mit guter Planung. (C)

Kreativität:

  1. Wird überbewertet. (A)
  2. Braucht Raum. (C)
  3. Entfaltet sich am besten, wenn man ganz viel Zeit hat. (B)

Faulheit im Büro:

  1. Passt, ist doch jeder mal – deswegen versteh ich es. (B)
  2. Da halte ich wenig von – das kann man auch deutlich kommunizieren bzw. hinterfragen. (C)
  3. Finde ich unverschämt – da werde ich echt sauer. (A)

Networking:

  1. Ich lerne gerne interessante Menschen zur gegenseitigen Inspiration und Zusammenarbeit kennen. (C)
  2. Nur, wenn es meiner Karriere nützt. (A)
  3. Ich hoffe, die anderen mögen mich. (B)

Auswertung.

Überwiegend A:

Du bist in der Arbeit eher ein Einzelkämpfer: Du gibst nicht gerne Aufgaben ab, was auch daran liegt, dass du dir selbst viel mehr als anderen vertraust. Geht deine Karriere in Richtung Führungspersönlichkeit, kann es gut sein, dass du dir das Leben unnötig schwermachst, wenn du alles selber machen willst. Darunter leiden auch deine Mitarbeiter, denen du keine Verantwortung übertragen willst, was sowohl unbefriedigend ist als auch die Kreativität eindämmt.

Unser Tipp

Take it easy! Öfter mal loslassen und delegieren – wenn dann alles klappt, baust du nach und nach Vertrauen auf und bist gewappnet, ein Team zu motivieren und zum Erfolg zu führen. Es lohnt sich, zuzuhören, was die anderen zu sagen haben!

Überwiegend B:

Du lässt vieles vor sich hinplätschern, bist froh, wenn du in Ruhe gelassen wirst und willst niemandem auf den Schlips treten. Dabei hast du Vertrauen in andere, aber bei dir selbst wünschst du dir immer nochmal eine Absicherung. Zum einen ist es gut, wenn du viel Raum lässt und dir eine gute Atmosphäre im Team am wichtigsten ist, zum anderen leiden die Ergebnisse darunter, wenn keiner die Fäden in der Hand hält.

Unser Tipp

Kopf aus dem Sand! Einfach mal ausprobieren, Entscheidungen zu treffen – bist du erfolgreich, stärkt das nach und nach die Sicherheit. Frage außerdem deine Vorgesetzten gezielt nach deinen Stärken und Schwächen sowie nach Tipps für deine weitere Karriere.

Überwiegend C:

Du bist die goldene Mitte: Du schätzt deine Kollegen, kannst Aufgaben delegieren, weil du vertraust, und weißt, dass Kreativität nicht auf Knopfdruck geht. Gleichzeitig ist dir aber auch bewusst, dass Dinge erledigt werden müssen, und kannst im entscheidenden Moment auch mal auf den Tisch hauen. Dennoch bleibst du dabei menschlich und ziehst nicht die harte Nummer durch.

Unser Tipp

Profil schärfen! Du bist mit deinem situativen Führungsstil auf einem sehr guten Weg und scheinst alles unter Kontrolle zu haben, musst aber dennoch aufpassen, dass du in einer unerwarteten Stresssituation die Nerven behältst und auch unpopuläre Entscheidungen treffen kannst.

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