Gehaltsvorstellungen formulieren
Die wichtigsten 7 Tipps zum Gehalt Formulieren
Die wichtigsten Tipps | Erklärung |
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1. Der Gehaltswunsch steht im Anschreiben deiner Bewerbung | Als Bewerber erfolgt die Formulierung deiner Gehaltsvorstellung im Anschreiben. |
2. Formulieren der Gehaltsvorstellungen immer erst am Ende des Anschreibens in deiner Bewerbung. | Du solltest als erstes deine Qualifikationen und deinen Marktwert markieren, bevor du einen Preis nennst. Das macht deine Gehaltsvorstellungen im Anschreiben plausibel. |
3. Gehaltswunsch wird im Anschreiben als Brutto-Jahresgehalt angegeben | Wenn du das Gehalt nicht in Brutto jährlich formulierst, kann es zu schweren Missverständnissen kommen oder man hält dich für uninformiert. |
4. Nur das Gehalt zählt, keine Sonderzahlungen oder geldwerte Vorteile | Das Jahresgehalt setzt sich oft nicht nur aus dem Monatslohn, sondern auch noch aus Sonderzahlungen, wie zum Beispiel dem Weihnachtsgeld, zusammen. |
5. Keine Gehaltsvorstellung ohne Aufforderung | Nennst du deine Gehaltsvorstellung ungefragt, rückst du damit die Bezahlung sehr in den Mittelpunkt. Das kann so rüberkommen, als ginge es dir als Trainee nur ums Geld. |
6. Bleibe maßvoll bei der Formulierung deines Gehaltswunsches | Du weißt als Bewerber, was du wert bist und was du verdienen möchtest? Schön, aber bedenke, dass auch deine Gehaltsvorstellungen in Konkurrenz zu anderen Bewerbern stehen. |
7. Verkaufe dich mit der Angabe deines Gehaltswunsches nicht unter Wert | Wenn du eine Angabe weit unter deinem eigenen Marktwert machst, halten dich Personaler entweder für naiv oder trauen dir deinen Marktwert vielleicht auch nicht zu. In so einem Fall kann deine niedrige Gehaltsvorstellung nicht als Wettbewerbsvorteil gelten. |
Warum will der Arbeitgeber deine Gehaltsvorstellung ermitteln?
Die Frage nach der Gehaltsvorstellung im Anschreiben deiner Bewerbung ist für dich vielleicht nicht so einfach zu beantworten – viele sprechen nicht gerne über das Thema Gehalt.
Warum ist das so? Zum einen ist es dir wahrscheinlich unangenehm, etwas zu fordern, bevor du dich im ersten Job überhaupt ausprobiert hast. Zum anderen weißt du vielleicht gar nicht so richtig, wie viel Gehalt eigentlich üblich ist und wie die Angabe des Gehalts funktioniert. Ohne ein aktuelles Gehalt ist das auch schwer.
Das Praktische: Im Trainee-Bereich sind viele Gehälter von vornherein festgelegt, insofern wird dir die Gehaltsfrage bei der Bewerbung gar nicht immer gestellt. Falls eine Gehaltsvorstellung bei der Bewerbung aber gefordert ist, findest du hier alle Tipps und Hinweise dazu, was du beachten musst.
Aber warum verlangen manche Arbeitgeber überhaupt nach einer Formulierung, was du verdienen möchtest? Personaler wollen damit checken, wie du dich selbst einschätzt. Wer nicht weiß, was er oder sie wert ist, ist vielleicht auch im Job ahnungslos oder naiv. Außerdem macht es die Abfrage der Gehaltsvorstellung nötig, dass du dich intensiv mit der Stellenanzeige, der Branche und dem Unternehmen auseinandersetzt.
Und natürlich hat die Abfrage der Gehaltsvorstellung auch einen praktischen Zweck. Die Gehaltserwartungen der Bewerber werden miteinander verglichen und wer bei gleicher Qualifikation hohe Gehaltsvorstellungen formuliert, hat eine schlechtere Chance auf den Job als der Bewerber mit einem niedrigeren Gehaltswunsch. Hier ist also Fingerspitzengefühl gefragt.
So findet du heraus, was du verlangen kannst
Gehalt ist nicht das wichtigste, aber ein wesentlicher Faktor für deine Zufriedenheit im Berufsleben und sollte angemessen sein. Du solltest dich also fragen, wie viel Geld du eigentlich z. B. in einem Trainee-Programm verdienen möchtest. Hast du schon einen Job gehabt, kannst du bei einer neuen Bewerbung 10 bis 20 Prozent draufschlagen – mehr wäre aber eindeutig überzogen.
Bewirbst du dich zum ersten Mal solltest du folgende Fragen beim Berechnen berücksichtigen:
- Was hast du studierst?
- Wo hast du es studiert?
- Wie lange hast du fürs Studium gebraucht?
- Wie waren deine Noten?
- Was war das Thema deiner Abschlussarbeit?
- Hast du Auslandserfahrung gesammelt?
- Hast du schon Berufserfahrung gesammelt, z. B. Praktika oder Werkstudentenjobs?
- Wie groß ist das Unternehmen, bei dem du dich bewirbst?
- Wo ist das Unternehmen angesiedelt?
Tipp: Große Unternehmen zahlen mehr als kleine. Wichtig ist außerdem der Standort des potenziellen Arbeitgebers. In Baden-Württemberg verdienst du im Durchschnitt besser als in Brandenburg.
Und dann kommt es natürlich auf die Branche an. In MINT-Studiengängen kannst du oft höhere Gehälter als jährliches Bruttogehalt fordern als in den meisten anderen Branchen. Damit du dich besser orientieren kannst, was du mit welchem Studiengang erwarten kannst:
STUDIENGÄNGE | TRAINEE-STELLEN | EINSTIEGSGEHALT |
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Medizin | Trainee-Stellen checken | 55.791 Euro |
Naturwissenschaften | Trainee-Stellen checken | 56.411 Euro |
Wirtschaftsingenieurwesen | Trainee-Stellen checken | 51.617 Euro |
Ingenieurwissenschaften | Trainee-Stellen checken | 53.166 Euro |
Rechtswissenschaften | Trainee-Stellen checken | 56.268 Euro |
Mathematik | Trainee-Stellen checken | 56.411 Euro |
Informatik | Trainee-Stellen checken | 53.491 Euro |
Wirtschaftsinformatik | Trainee-Stellen checken | 45.566 Euro |
BWL, VWL, Wirtschaftswissenschaften | Trainee-Stellen checken | 45.099 Euro |
Psychologie | Trainee-Stellen checken | 42.662 Euro |
Geowissenschaften | Trainee-Stellen checken | 56.411 Euro |
Politik- und Sozialwissenschaften | Trainee-Stellen checken | 44.671 Euro |
Medien | Trainee-Stellen checken | 38.343 Euro |
Architektur | Trainee-Stellen checken | 36.155 Euro |
Soziale Arbeit | Trainee-Stellen checken | 33.699 Euro |
Geisteswissenschaften | Trainee-Stellen checken | 37.971 Euro |
Hier kannst du als Bewerber Schätzwerte ermitteln, die aufgrund von Datensätzen Hinweise darauf geben können, was man in deiner angestrebten Position verdient bzw. was ein angemessenes Gehalt wäre:
- Bewertungsplattformen
- Jobbörsen
- Whitepaper von Marktforschungsinstituten
- Datenerhebungen und Datenbanken
- Veröffentlichungen des Bundesamts für Statistik
Frage auch bei Freunden, Familie und in deinem Netzwerk nach, was andere verdienen und ob sie zufrieden mit ihrem Gehalt sind. Die Ausgangsfrage ist, was du verdienen willst; deine Recherchen stellen aber die Grundlage dar, wenn du herausfinden willst, ob sich deine Gehaltsvorstellungen auch in der Realität umsetzen lassen.
Formulierung der Gehaltsvorstellung
Jetzt stellt sich noch die Frage, wie eine angemessene Gehaltsvorstellung formuliert werden kann. Überlege dir eine Minimalgrenze, unter die du auf keinen Fall gehen willst. Wähle bei deiner Forderung außerdem einen Wert, der einen Tick über dem liegt, was du eigentlich haben willst – wahrscheinlich wirst du nämlich „heruntergehandelt“.
Tipp: Nenne eine krumme Zahl. Dadurch simulierst du, dass du deinen Wert bis auf den Cent genau kennst und nicht einfach ins Blaue schätzt.
Wo willst du arbeiten?
Für die Formulierung der Gehaltsvorstellung gibt es zwei Möglichkeiten: die konkrete Summe oder eine Gehaltsspanne schreiben.
Konkrete Zahl angeben
Wenn du eine genaue Summe angibst, kann das zum Beispiel so klingen:
- Meine Gehaltsvorstellung liegt bei 38.000 Euro jährlich. Details kläre ich gerne mit Ihnen im persönlichen Gespräch.
Ein jährliches Gehalt von 38.800 Euro brutto entspricht meinen Vorstellungen.
Ich würde mich freuen, für 38.000 Euro brutto im Jahr für Sie arbeiten zu können.
Aufgrund meiner Qualifikation im Bereich Marketing stelle ich mir eine Vergütung von 38.000 Euro brutto im Jahr vor.
Gibst du eine konkrete Gehaltsvorstellung an, spricht das für Selbstbewusstsein und Klarheit. Die konkrete Angabe deines Gehaltswunsches gilt als ein Zeichen dafür, dass du dich festlegen und entscheiden kann – aber auch, dass du nicht flexibel bist.
Gehaltsspanne angeben
Eine Gehaltsspanne zu formulieren bedeutet, dass du entweder angibst, in welchem Bereich dein Gehalt liegen soll, oder, zwischen welchen Summen es sich befinden sollte („meine Vorstellung liegt zwischen Summe X und Summe Y“).
Aber Vorsicht: Wenn du Letzteres tust, wirst du wahrscheinlich auf den niedrigeren Wert heruntergehandelt. Besser ist es, nur den Bereich anzugeben, denn damit signalisierst du du Verhandlungsbereitschaft und Offenheit, ohne, dass man dich gleich über den Tisch ziehen kann.
Du kannst die Gehaltsspanne zum Beispiel so formulieren:
- Meine Gehaltsvorstellung bewegt sich im Bereich von 38.000 Euro brutto pro Jahr.
- Ich stelle mir ein Gehalt im Bereich von 38.000 Euro brutto jährlich vor. Details möchte ich gerne im persönlichen Gespräch klären.
- Ich würde mich freuen, für ein Gehalt im Bereich von 38.000 Euro brutto im Jahr für Sie arbeiten zu können.
- Aufgrund meiner Qualifikation im Bereich Marketing stelle ich mir eine Vergütung im Bereich von 38.000 Euro brutto im Jahr vor.
Ausweichen und ignorieren?
Du weißt wirklich nicht, was eine realistische Gehaltsvorstellung wäre und willst der Angabe des Gehaltes lieber ausweichen, obwohl explizit in der Stellenanzeige danach gefragt wurde? Keine gute Idee. Ausweichende Formulierungen oder das Weglassen des Gehaltswunsches haben nur zur Folge, das du direkt aussortiert wirst, weil deine Bewerbungsunterlagen nicht vollständig sind oder weil man dich für widerspenstig oder ignorant hält. Im besten Fall ruft dich die Personalabteilung einfach an, um diesen Punkt zu klären. Am Telefon lässt sich die Frage nach deiner Gehaltsvorstellung aber auch nicht leichter beantworten und auch für das Vorstellungsgespräch und die Gehaltsverhandlung ist es besser, wenn du bei deinem Punkt nicht bei Null starten musst.
Und Hand aufs Herz: Mit ein bisschen Engagement und Findigkeit, wirst du rausfinden, was die angemessene Vergütung in einer Branche und für eine bestimmte Position ist und kannst einen konkreten Gehaltswunsch formulieren.