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Nettolohnrechner: Das bleibt dir vom Gehalt

Wie viel bleibt vom Bruttogehalt? Lass dir schnell und einfach berechnen, wie hoch dein Nettolohn ist.

Nettolohnrechner: Was kann der?

Mit dem Nettolohnrechner kannst du in Sekundenschnelle ausrechnen, was du als Arbeitnehmer nach allen Abzügen verdienst. Dafür gibst du dein jährliches oder monatliches Gehalt, dein Bundesland sowie dein Geburtsjahr an und erfährst so, was im Endeffekt auf deinem Konto landet. Du willst genau wissen, was es mit brutto und netto auf sich hat, was mit deinem Gehalt passiert und wohin das ganze Geld fließt? Dann lies hier weiter!

Brutto, netto – was bedeutet das eigentlich?

Ob in der Gehaltsverhandlung, im Vorstellungsgespräch, im Arbeitsvertrag oder bei Gehaltvergleichen im Internet: Sobald irgendwo ein Gehalt angegeben wird, ist vom Bruttogehalt die Rede. Das Bruttogehalt ist das, was als dein Gehalt vor allen Abzügen festgelegt wird und auf deiner Gehaltsabrechnung ganz oben als Entgelt steht. Dieses landet aber nicht auf deinem Konto, sondern es wird noch was abgezogen – denn wie jeder Arbeitnehmer zahlst du auch als Trainee in Deutschland Steuern und Co. Was übrigbleibt, ist das Nettogehalt. Dieses steht dir dann als dein tatsächliches monatliches Gehalt zur freien Verfügung. Oft finden sich Abkürzungen wie btto. oder nto.

Du bringst die Begriffe gerne mal durcheinander? Wir haben zwei kleine Eselsbrücken für dich:

  • Brutto hat mehr Buchstaben als netto, also ist das Bruttogehalt auch höher als Netto-Gehalt.
  • Nettolohn ist das, womit ich bei Netto einkaufen gehe.

Abzüge – was geht vom Bruttogehalt ab?

Grundsätzlich werden vom Bruttogehalt Versicherungen und Steuern abgezogen. Dabei ist die Höhe des Prozentsatzes der Abgaben unabhängig davon, wie viel du verdienst. Das heißt: Je mehr du verdienst, desto größer werden auch die Teile, die du abgeben musst. Der jeweilige Anteil ist wiederum abhängig von der Steuerklasse, in die du eingeteilt wirst. Hier ein Überblick welcher Arbeitnehmer in welche Steuerklasse fällt:

Lohnsteuerklasse Gilt für
Lohnsteuerklasse I
  • Ledige
  • Verheiratete und Verpartnerte, wenn deren Lebenspartner beschränkt steuerpflichtig ist
  • Geschiedene
  • Getrennt Lebende
  • Verheiratete/Verpartnerte, die dauernd getrennt leben
  • Verwitwete ab dem übernächsten Jahr nach dem Tod des Partners
Lohnsteuerklasse II
  • Alleinerziehende, bei denen die Voraussetzungen von Steuerklasse I vorliegen und die Anspruch auf den Entlastungsbetrag für Alleinerziehende haben
Lohnsteuerklasse III
  • Verheiratete und eingetragene Lebenspartner, die weder getrennt leben noch die Steuerklasse IV gewählt haben
  • Verwitwete bis zum Ende des auf den Tod des Ehegatten/Lebenspartners folgenden Kalenderjahres
Lohnsteuerklasse IV
  • Verheiratete/Verpartnerte, wenn beide Partner unbeschränkt einkommensteuerpflichtig sind und nicht dauernd getrennt leben. Wenn allerdings für einen Partner die Steuerklasse III gilt, fällt der andere nicht in Steuerklasse IV, sondern in Steuerklasse V
Lohnsteuerklasse V
  • Arbeitnehmer, deren Ehegatte oder Lebenspartner in Steuerklasse III ist
Lohnsteuerklasse VI
  • Arbeitnehmer, die in mehr als einem Arbeitsverhältnis stehen

In Sachen Lohnsteuerklasse kommt es also darauf an, welchen Familienstand du hast, ob du Kinder hast und in welcher Steuerklasse dein potenzieller Lebens- bzw. Ehepartner ist.

Gehalt und Lohn

Beide Begriffe bezeichnen dasselbe, nämlich das, was der Arbeitnehmer vom Arbeitgeber ausgezahlt bekommt. Einen feinen Unterschied gibt es aber: Der Lohn ist konkret das, was man für die geleistete Arbeitsleistung bekommt – das können zum Beispiel einzelne Arbeitsstunden oder Stückzahlen sein. Das Gehalt hingegen ist ein fester Betrag, der monatlich ausgezahlt wird.

Steuern

Einkommenssteuer alias „ESt.“

Die Einkommensteuer muss jeder Arbeitnehmer zahlen, unabhängig davon, ob du selbstständig oder angestellt bist. Die Höhe der Abgaben ergibt sich aus der Höhe deines Bruttoeinkommens. Erhebungsformen der Einkommenssteuer sind zum Beispiel die Lohnsteuer und die Kapitalertragssteuer.

Lohnsteuer alias „LSt.“

Die Lohnsteuer bezeichnet die Einkommenssteuer, die man bei nicht-selbstständiger Arbeit zahlen muss, also auch du als Trainee.

Kirchensteuer alias „KirchSt.“

Bist du einer katholischen oder evangelischen Kirche zugehörig – das ist der Fall, wenn du getauft worden und nicht aktiv aus der Kirche ausgetreten bist, zahlst du eine monatliche Kirchensteuer. Das heißt, das Finanzamt zieht dir in Baden-Württemberg und Bayern 8 Prozent, im restlichen Deutschland 9 Prozent von deiner Einkommens- bzw. Lohnsteuer ab.

Solidaritätszuschlag alias „Soli“

Der sogenannte Solidaritätszuschlag beträgt 5,5 Prozent des Steuerertrags aus Einkommens-, Kapitalertrag- und Körperschaftssteuer. Ursprünglich war er als zeitweise Unterstützung für die Wiedervereinigung gedacht, mittlerweile fließt er auch in andere Projekte. Der Soli wird nicht grundsätzlich erhoben, sondern erst, wenn die Lohn- und Einkommenssteuer bestimmte Beträge übersteigt.

Freibetrag

Freibeträge sind von Steuerabzügen freigestellt, das heißt, dass sich der Nettolohn dadurch erhöht. Der Grundbetrag beispielsweise liegt aktuell bei 8.820 Euro – wer genau oder weniger als das im Jahr verdient, muss keine Steuern zahlen. Hast du Kinder, kannst du ebenfalls vom Kinderfreibetrag profitieren. Dieser liegt 2018 bei 7.428 Euro und kann anstelle des Kindergelds in Anspruch genommen werden. In jedem Fall wird der Kinderfreibetrag bei der Berechnung der Kirchensteuer und des Soli angerechnet. Weitere Freibeträge gibt es beispielsweise für alleinerziehende, ehrenamtlich arbeitende und behindertenbetreuende Arbeitnehmer.

Versicherungen

Sozialversicherung alias „SV“

Die Sozialversicherung ist der Oberbegriff für die finanzielle Absicherung bei sozialen Problemen wie Krankheit, Pflegebedürftigkeit oder Arbeitslosigkeit. Unter sie fallen also Versicherungen wie die Krankenversicherung, die Pflegeversicherung und die Arbeitslosenversicherung. Dadurch, dass jeder einzahlt, trägt jeder einen Teil dazu bei, die Existenzgrundlage des Einzelnen und der Gemeinschaft aufrechtzuerhalten.

Rentenversicherung alias „RV“

Die Rentenversicherung funktioniert nach dem sogenannten Generationenvertrag. Du zahlst Beiträge in die Versicherung ein und finanzierst dadurch diejenigen, die bereits aus dem Arbeitsleben ausgeschieden sind. Im Umkehrschluss erwirbst du dir damit den Anspruch auf deine eigene Rente, die andere zahlen. Je länger und je mehr man einzahlt, desto höher wird die eigene Rente später ausfallen. Aktuell liegt der Beitrag für die Rentenversicherung bei 18,7 Prozent – den Betrag zahlst du aber nicht alleine, sondern teilst ihn dir mit deinem Arbeitgeber.

Arbeitslosenversicherung alias „LV“

Hier zahlst du ein, um dich im Falle der Arbeitslosigkeit abzusichern. Die Versicherung sorgt für eine zeitlich begrenzte Kompensation, damit du den Einkommensverlust ausgleichen kannst. Der Beitrag errechnet sich aus deinem letzten Nettogehalt: Von insgesamt 3 Prozent zahlen du und dein Arbeitgeber jeweils 1,5 Prozent.

Krankenversicherung alias „KV“

Die Krankenversicherung greift im Falle von Krankheiten, Schwangerschaft und Unfällen. Dabei hast du in Deutschland keine Wahl – hier ist sie obligatorisch, wobei du entscheiden kannst, ob du in die gesetzliche (GKV) oder in die private Krankenversicherung (PKV) eintrittst. Der gesetzliche Krankenversicherungssatz liegt aktuell bei 14,6 Prozent und wird zu gleichen Teilen sowohl vom Arbeitnehmer als auch vom Arbeitgeber getragen. Dazu kommt ein Zusatzbeitrag von durchschnittlich 1,1 Prozent, den die Krankenkassen individuell festlegen und den du alleine tragen musst.

Pflegeversicherung alias „PV“

Die Pflegeversicherung springt ein, wenn jemand pflegebedürftig wird. Die Leistungen der Versicherung werden nach der jeweiligen Stufe der Pflegebedürftigkeit gewährt. Sie ist keine Vollversicherung, das heißt, die Kosten werden nur bis zu einem bestimmten Höchstbetrag übernommen. 2018 liegt der Beitragssatz bei 2,55 Prozent, dazu kommt ab dem 23. Lebensjahr für kinderlose Arbeitnehmer ein Zuschlag von 0,25 Prozent, den sie alleine zahlen müssen.

Was für ein Bruttogehalt bekomme ich als Trainee?

Als Trainee verdienst du in der Regel nur unwesentlich weniger als bei deinem Direkteinstieg. Jedes Gehalt, sei es in Stellenanzeigen oder im Vorstellungsgespräch, wird als Bruttogehalt angegeben, wodurch du leicht sehen kannst, wie du im Vergleich abschneidest. Grundsätzlich variieren die Trainee-Gehälter je nach Branche, Unternehmensgröße, Wohnort und manchmal auch nach Abschluss. Im Durchschnitt liegt das Trainee-Gehalt fünf bis zehn Prozent unter dem eines Direkteinsteigers, kann aber auch gleichauf oder sogar in seltenen Fällen drüber liegen. Durchschnittlich verdient ein Trainee 39.600 Euro im Jahr. Gegliedert nach Unternehmensgröße und im Vergleich zu Direkteinsteigern ergeben sich Differenzierungen:

Bruttogehalt nach Einstiegsart und Unternehmensgröße

Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/193726/umfrage/jahresverguetung-von-akademikern-in-deutschland/

Je nach Branche variiert das jährliche Trainee-Gehalt zusätzlich. Bei technischen Berufen oder im Finanz-Bereich gibt es mehr zu holen als in der Werbung oder der Medienbranche, im Tourismus oder im öffentlichen Dienst. Auch wo du dein Trainee-Programm absolvierst, hat einen Einfluss aufs Gehalt – klischeemäßig schneidet der Süden besser ab als der Osten:

Trainee-Gehalt nach Bundesland

Quelle: https://www.gehalt.de

Wie kann ich Steuern sparen?

In Deutschland sind so gut wie alle Steuern und Versicherungen, die von deinem Bruttogehalt abgehen, Pflicht. Dennoch gibt es ein paar Kniffe, wie du mehr netto vom Brutto bekommst:

Aus der Kirche austreten: Hier solltest du beachten, dass du damit die Option verlierst, die Steuer als Sonderausgabe abzusetzen. So sparst du einen etwas kleineren Betrag, als es den Anschein hat. Es empfiehlt sich, einen Kirchenaustritt nur in Betracht zu ziehen, wenn du es auch aus ideellen Gründen willst.

Krankenversicherung wechseln: Vergleichen lohnt sich – manche Krankenversicherungen zahlen dir nach einem bestimmten Zeitraum sogar etwas zurück, wenn keine Leistungen in Anspruch genommen wurden. Entscheidend ist allerdings, dass du nicht nur aufs Geld schaust, sondern vor allem nach den jeweiligen Leistungen.

Geldwerter Vorteil statt Lohnerhöhung: Sachleistungen wie ein Firmenhandy oder ein Dienstwagen, aber auch Weiterbildungen oder Kinderbetreuung müssen bis zu einem bestimmten Betrag nicht versteuert werden. Es lohnt sich also, hier clever zu verhandeln!

Steuerklasse wechseln: Heiraten, um Steuern zu sparen, ist vielleicht nicht die beste Option. Aber falls du bereits verheiratet oder verpartnert bist, könnt ihr einmal jährlich die Steuerklasse wechseln und dabei so clever kombinieren, dass ihr spart.

Steuererklärung machen: Die Steuererklärung ist die lohnendste Möglichkeit, mehr netto vom Brutto zu rauszuholen. Im Schnitt können hier 900 Euro pro Jahr gespart werden. Du solltest die Steuererklärung jeweils innerhalb eines Jahres abgeben.

Die Gehaltsverhandlung

Du solltest bei deinem Zielgehalt immer davon ausgehen, was du am Schluss netto auf dem Konto haben willst. Den Betrag rechnest du dann rückwärts hoch auf das Bruttogehalt. Bei der Gehaltsangabe in deiner Bewerbung ist es wichtig, dass du weder zu hoch- noch zu tiefstapelst: Verlangst du zu wenig, verkaufst du dich unter Wert und es kann an deiner Leistung gezweifelt werden, verlangst du zu viel, wirkt das überheblich und kann das Aus für einen Job bedeuten. Lege am besten für dich eine Untergrenze fest, und gib dann etwas an, was realistisch ist – aber einen Tick höher als das, was du erwartest. So hast du im Vorstellungsgespräch eine gute Grundlage, bei der du Verluste verschmerzen kannst, aber nicht zu schlecht wegkommst und das Job-Angebot nicht gefährdest.

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